Samstag, 25. Juni 2022
Letzte Änderung: 6. Juli 2022
Wisst Ihr noch, wie es früher war? Ach früher, früher hatten wir auch n Kaiser. Jo, jetzt aber auch, Kaiser Olli, oder: "Die längste Königspraline der Welt." Es war 2019, als er sich dachte, ja Haus ist neu und schick, also halt ich mal drauf. Der Umzug am Sonntag zu ihm ist jetzt schon legendär. Danach folgte dann was allen nur allzu leidlich bekannt ist. 2020 verlängerte die Pandemie seine Regentschaft und 2021 tat sie das Gleiche. König Olli regierte den Heideort Sülze für drei Jahre und irgendwie scheint es ihm gefallen zu haben. Er heckte gemeinsam mit seinem Nachbarn dem dreijährigen Jugendkönig Lauritz, den Plan aus, eine Doppelkaiserschaft anzustreben.
Nun gut, Lauritz hat es leider nicht geschafft, aber Olli hat sich an den Plan gehalten und nochmal die Königswürde errungen. Ein genialer Coup, den er sich da ausgeheckt hat. Nun regiert er im vierten Jahr, und wer weiß, vielleicht macht er es ja noch mal. Sein schelmiges Grinsen bei der Proklamation wird allen definitiv noch lange in Erinnerung bleiben.
Aber es war trotz Pandemieschwächung ein wirklich tolles Schützenfest. Schon die Auswärtsprobe bei unserem Schlagzeuger und noch amtierenden Jugendkönig Lauritz, sowie der Donnerstagabend bei unserem Posaunisten Percy, ließen erahnen, dass es ein rauschendes Fest werden würde.
Der Freitag beginnt für uns sehr früh. Die Vorbereitungen zum Schützenfrühstück beginnen schon ein paar Stunden vor dem Abmarsch zum alten König. Das Blasorchester Salinia war bereits am Freitag mit gut 36 Leute - so stark wie nie - unterwegs, um den König auch würdig zur Frühstückstafel zu geleiten. Ein Frühstück, das so emotional war wie nie zuvor, war es doch des langjährigen 1. Vorsitzenden Christoph "Präsi" Rochell letztes. Ein Abschied, an den wir noch viele Jahre zurückdenken werden. Der nächste Vorsitzende tritt in wirklich große Fußstapfen.
Königsfrühstück in Sülze ist immer wieder aufregend - eines der Highlights des Salinia Jahres. Die Stimmung war ausgelassen wie immer. Alle feierten wie 2019, gut ein bisschen mehr, ungefähr für zwei ausgefallene Schützenfeste mehr.
Doch alle Musik, die wir spielten, alle Ehrungen für die verdienten Helfer und Beteiligten am Jubiläumsschützenfest, die unglaublich lustigen Beiträge von Mike Thalau und Anke Buhr usw. waren nur ein vorläufiger Höhepunkt. Die Abschiedsrede - untermalt mit den Klängen von "My Way" - war an Emotionen nicht zu überbieten und bot ein würdiges und stimmungsvolles Ende. Das Ende des Königsfrühstücks und das Ende seiner langjährigen Tätigkeit als 1. Vorsitzender der Schützengilde Sülze.
Eine Amtszeit, in der viele Neuerungen eingeführt wurden,
Eine Amtszeit, in der sich das Schützenwesen in Sülze verändert und erneuert hat,
Eine Amtszeit, in der sich das Blasorchester aus organisatorischen Gründen von der Schützengilde getrennt hat, um einen eigenen Verein zu gründen und dennoch sind beide Vereine in enger Freundschaft und Verbundenheit weiterhin Seite an Seite unterwegs.Man könnte den Artikel hier auch durchaus beenden, doch es gab ja noch mehr zu tun. "The Show must go on" sagte Freddy Mercury aka Christoph „Präsi“ Rochell so passend, also auf zum Schützenheim.
Unter den Eichen herrschte in diesem Jahr ein ganz anderes Bild, der Platz wurde komplett umgestaltet und gepflastert. Nun bot er den Schützen eine wirklich schöne Atmosphäre, um auf seinen Schießeinsatz zu warten, Musik zu hören und zu feiern. Wir hoffen, dass die Schützengilde auch in Zukunft solche tollen Ideen tatkräftig in die Tat umsetzt. Dummerweise habe ich den König ähh Kaiser ja schon gleich am Anfang gespoilert und somit auch vorweggenommen, dass Christoph seine Amtszeit als Vorsitzender nicht mit der Königswürde beenden konnte. Dafür hatte er noch eine andere Überraschung für uns parat.
Das Weinzelt war wieder ein WeinZELT und kein Weinsaal. Viele unserer Mitglieder kennen diesen Umstand gar nicht und waren immer wieder verwundert, warum es am Samstag immer heißt: "Wir spielen später noch auf dem Weinzelt". Irgendwann wurde das Weinzelt nämlich in das DGH verlegt, man hat sich aber eines Besseren besonnen und diese Institution wieder in ein kleines Nebenzelt verlegt. Gut so, gerade bei dem Wetter hat das ganze so wieder seinen ganz eigenen Charme.
Insgesamt gesehen war es nicht das ultimativste Schützenfest, Corona geschwächte Züge prägten das Bild des Königsumzug am Sonntag. Vielleicht sind auch einige aus Vorsicht lieber zu Hause geblieben. Es war auch nicht das Schützenfest mit der größten Stimmung, es bot leider auch keine Rekorde, unser Projekt 40 scheiterte leider coronabedingt und wir waren nur mit 38 Musikern unterwegs.
Es war aber wohl das emotionalste Schützenfest, das ich bisher erleben durfte. Der Abschied vom 1. Vorsitzenden, ein Blasorchester Salinia in einer nie dagewesenen Stärke, ein König der den Namen Kaiser mehr als verdient hat. Emotional und ergreifend, dass musste wohl auch die Kaiserin beim Tanz zum eigens für das Kaiserpaar umgedichteten "Ein Kaiser wie diesen" erkennen. So ist Schützenfest in Sülze, auch wenn es irgendwie anders ist, es ist immer eigenständig, voller Überraschungen, Geschichten und immer in stetiger Entwicklung. In diesem Sinne.
Bis zum nächsten Jahr, wir sind gespannt, was da kommt.
Sei nicht schüchtern!
Wir freuen uns über Interaktion, gefällt Dir unsere Seite oder fandest Du unser letztes Konzert ganz toll? Dann hinterlass doch gerne einen Gruß in unserem Gästebuch!
Tubist gesucht!
Du bist Tubist und suchst ein Orchester? Du möchtest dieses wunderbare Instrument erlernen? Dann melde Dich bei uns! Wir suchen einen Tubisten zur Verstärkung unseres Tubaregisters.